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Bildrechte und Cybersicherheit –
Was Sie bei der Verwendung von Fotos aus dem Internet beachten müssen

30.04.2025

Bilder sind allgegenwärtig – ob in Präsentationen, auf Webseiten oder in Social-Media-Kanälen. Doch Vorsicht: Wer Fotos aus dem Internet nutzt, muss nicht nur Urheberrechte beachten, sondern sich auch vor versteckten Sicherheitsrisiken schützen.

Denn neben rechtlichen Problemen drohen durch manipulierte Bilddateien auch Gefahren für die IT-Sicherheit. Schadsoftware kann sich hinter scheinbar harmlosen Bildern verbergen und enorme Schäden verursachen.

Dieser Artikel zeigt Ihnen, worauf Sie beim Einsatz von Bildern achten sollten – sowohl aus rechtlicher als auch aus sicherheitstechnischer Sicht.

 

Urheberrecht: Die wichtigsten Grundlagen

Fotos unterliegen grundsätzlich dem Urheberrecht (§ 2 UrhG). Ohne Zustimmung der Urheberin oder des Urhebers dürfen sie nicht verwendet werden. Fehlt die Möglichkeit, eine direkte Erlaubnis einzuholen, helfen:

  • Lizenzierte Bilder: Achten Sie beim Kauf auf klar definierte Nutzungsrechte.
  • Eigene Aufnahmen: Hier haben Sie die volle Kontrolle – außer bei erkennbaren Personen. In solchen Fällen ist eine Einwilligung erforderlich.

 

Bei Widerruf einer Einwilligung kann es notwendig werden, Bilder zu löschen – Model-Release-Verträge reduzieren dieses Risiko.

Tipp: Verwenden Sie vorzugsweise Bilder, die speziell für Ihre Zwecke erstellt oder lizenziert wurden.

 

Ausnahmen: Wann keine Einwilligung nötig ist

Eine Einwilligung ist ausnahmsweise entbehrlich bei:

  • Bildern aus dem Bereich der Zeitgeschichte
  • Personen als „Beiwerk“ neben Landschaften
  • Versammlungen und Aufzügen
  • Kunstwerken mit übergeordnetem künstlerischem Interesse

 

Aber Achtung: Diese Ausnahmen gelten eng – im Zweifel lieber eine Einwilligung einholen.

 

Creative Commons Zero (CC0): Freie Nutzung – mit Einschränkungen

Bilder unter CC0-Lizenz dürfen meist frei verwendet werden, sogar ohne Namensnennung. Dennoch bleibt ein Restrisiko, da nicht immer garantiert ist, dass der Uploader über die nötigen Rechte verfügt.

Empfehlung: Nutzen Sie vertrauenswürdige Plattformen und prüfen Sie bei sensiblen Einsatzzwecken den Ursprung des Bildes.

 

Cybersicherheit: Gefahren durch manipulierte Bilder

Bilder können nicht nur urheberrechtliche Risiken bergen, sondern auch sicherheitskritisch sein. Angreifer nutzen Bilddateien zunehmend als Tarnung für Schadsoftware:

  • Schadcode wird direkt in Bilddateien (z. B. JPEGs) versteckt
  • Beim Öffnen oder Einfügen kann Malware unbemerkt ausgeführt werden
  • Besonders gefährdet sind Systeme, die Bilder automatisch verarbeiten

 

Sicherheitsmaßnahmen:

  • Bilder nur aus vertrauenswürdigen Quellen beziehen
  • Vor Verwendung mit aktueller Antivirensoftware prüfen
  • Keine unbekannten Dateien in Unternehmenssysteme einbinden

 

Künstliche Intelligenz (KI) und neue Herausforderungen bei Bildrechten

Auch KI verändert den Umgang mit Bildern grundlegend:

  • KI-generierte Bilder: Wer ist der Urheber? Oft gelten spezielle Nutzungsbedingungen der Anbieter.
  • Deepfakes und Bildmanipulationen: Können Persönlichkeitsrechte verletzen und zu Rechtsstreitigkeiten führen.
  • Training auf fremden Bildern: Bei der Nutzung von KI-Tools kann unbeabsichtigt Urheberrecht verletzt werden.

 

Tipp: Prüfen Sie genau die Lizenzbedingungen von KI-Bildgeneratoren und kennzeichnen Sie KI-Bilder transparent.

 

Fazit

Wer Bilder im Internet nutzt, muss heute doppelt wachsam sein: Urheberrechte beachten – und gleichzeitig IT-Sicherheitsrisiken minimieren. Ein bewusster Umgang schützt Ihr Unternehmen nicht nur rechtlich, sondern auch vor Cyberangriffen.

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